Der Torres del Paine Nationalpark gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Nationalparks in Chile und zählt zu den schönsten Parks in ganz Südamerika.
Wer kennt es nicht, dieses bekannte Bild der spitzen Granittürme des Torres del Paine Nationalparks inmitten unberührter Natur? Jahr für Jahr zieht es tausende Wanderer in den tiefen Süden des Kontinents, um eine der schönsten Wanderungen zu machen, die diese Welt zu bieten hat. Das Schutzgebiet im chilenischen Teil von Patagonien bietet ein vielseitiges Outdoor-Erlebnis mit mächtigen Gletschern, schroffen Bergen und glasklaren Seen direkt am südpatagonischen Eisfeld, dem größten Gletschergebiet auf der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis.
Am besten lässt sich der Torres del Paine Nationalpark auf einer der Mehrtages-Trekking-Routen, dem W-Trek oder, für ambitionierte und erfahrene Wanderer, auf dem O-Trek erkunden.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du im Vorfeld über einen Besuch im Torres del Paine Nationalpark wissen musst:
Anreise zum Torres del Paine Nationalpark aus Chile
Von Santiago kannst du mit LATAM oder Sky Airline nach Punta Arenas fliegen (Die Preise beginnen bei frühzeitiger Buchung bei 60 €). Von Punta Arenas (Flughafen oder Stadtzentrum) aus fahren reguläre Busse mehrmals täglich nach Puerto Natales, dem Ausgangspunkt für einen Besuch des Torres del Paine Natonialparks. (Buses Fernandez, Buses Pacheco oder Bus Sur) Die Tickets für Bus Sur kannst du vorab online auf Recorrido.cl kaufen.
Anreise zum Torres del Paine Nationalpark aus Argentinien
Von Buenos Aires aus kannst du mit Aerolinas Argentinas nach El Calafate fliegen. Dort gibt es Busverbindungen nach Puerto Natales. Die Strecke beträgt 350 km und die Fahrt dauert 4 bis 4,5 Stunden mit Grenzüberquerung. (Bus Sur, 13.000 CLP = 19 €, Tickets kannst du vorab online kaufen)
Die Anreise von Puerto Natales zum Torres del Paine Nationalpark
Die Parkgrenze liegt ca. 115 km entfernt von Puerto Natales. Es gibt verschiedene Parkeingänge mit unterschiedlichen Öffnungszeiten. Die Parkeingänge Sarmiento und Laguna Amarga sind ganzjährig von 8.30 bis 20:30 Uhr geöffnet.
Von Oktober bis April fahren täglich mehrere Busunternehmen von Puerto Natales zu den Parkeingängen Laguna Amarga, Administracion und Pudeto. Die Abfahrtszeiten sind 7:00, 11:30 und 14:30 Uhr, sollten aber vor Ort nochmal auf Aktualität gecheckt werden (Am besten bei deiner Ankunft aus Punta Arenas). Hin- und Rückfahrt kosten ca. CLP 15.000 = 20 €).
Die aktuellen Zeiten kannst du hier prüfen. Mein Tipp in der Hauptsaison: Besorge Dir das Ticket gleich nach deiner Ankunft in Puerto Natales, da sie schnell vergriffen sind.

Vorbereitung auf das Torres del Paine Trekking & den W-Trek
Vor Beginn der Wanderung im Torres del Paine Nationalpark solltest du dich im CONAF-Büro in Puerto Natales oder an einem der Eingänge registrieren. Ich empfehle dir dies vorab in Puerto Natales zu tun, speziell in der Hochsaison (Januar & Februar). Das Büro ist Mo – Do von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Es befindet sich an der Ecke der Straßen Baquedano und Yungay in Puerto Natales in der Nähe des Erratic Rock Hostel.
Weitere Tipps zur Vorbereitung:
- Jeden Tag gibts im Erratic Rock Hostel in Puerto Natales ein Info Seminar mit Tipps zum Trekking im Torres del Paine – sehr empfehlenswert!
- Im Park gibt es keine Geldautomaten. Es empfiehlt sich, genügend Bargeld und/ oder die Kreditkarte dabei zu haben.
- Empfang und Internetverbindung gibt es im Park nicht.
- Du solltest für die Hauptsaison sowohl die Campingplätze als auch die Refugios am besten vier – sechs Monate im Voraus reservieren.
- Lebensmittel sind sehr teuer im Park. Kaufe vorher alles in Punta Arenas oder Puerto Natales ein, was du für die Tour benötigst. Müsli- bzw. Powerriegel, Pasta, Nüsse bzw. Studentenfutter und Instant Tütensuppen bieten sich an. Auf Dosen solltest du aufgrund des Gewichts verzichten.
Unterkünfte in Puerto Natales
Puerto Natales ist das Tor zum Torres del Paine Nationalpark und dementsprechend gibt es hier Unterkünfte aller Art. Wichtig ist, dass die Duschen heiß werden, die Bettdecken entsprechend warm (es kann in Patagonien schließlich ziemlich kalt werden) und man ein ordentliches Frühstück zur Stärkung für die Wanderungen bekommt. Hier sind meine Favoriten:
Hostel Treehouse: Schönes, kleines Hostel mit stilvollen Zimmern. Pancho ist eine Seele von Besitzer und sehr freundlich und hilfsbereit. Er kann dir einige Tipps über Ausflüge in der Gegend geben. Früh buchen, da die Kapazität begrenzt ist.
Hotel Treehouse buchen*DT Loft: Eine der schönsten Unterkünfte in Patagonien. Traumhaft mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Leckeres Frühstück und zentral gelegen. Etwas teurer, aber es lohnt sich!
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Die Eingänge im Torres del Paine Nationalpark
Es gibt drei Eingänge zum Park, die du je nach Route wählen kannst. Wenn du planst, das “W” oder das “O” zu laufen, bringt dich der Bus von Puerto Natales zum Eingang der Laguna Amarga, von wo aus du einen weiteren Bus zum Ausgangspunkt (Las Torres, CLP 3000 ≈ 4 €) nehmen kannst. Du kannst die Strecke alternativ auch zu Fuß zurücklegen (7 km). Es gibt noch einen weiteren Eingang (Pudeto). Um von dort in den Park zu gelangen, musst du den Katamaran über den Lago Pehoé (CLP 23.000 ≈ 25 € einfacher Weg) nehmen. Du startest dann ab dem Campingplatz Grey deine Wanderung.
Eintritt in den Torres del Paine Nationalpark
Der Nationalpark wird von der chilenischen Forstbehörde CONAF betrieben und ist grundsätzlich das ganze Jahr geöffnet. Allerdings ist im Winter der “O-Trail” und meist auch das Valle Frances (Teil des “W”) nicht immer zugänglich (gerade im Winter).
Der Eintritt kostet in der Hauptsaison für Ausländer 35.000 CLP (≈ 38 €). Dafür kannst du an drei aufeinanderfolgenden Tagen in den Park. Das Ticket kannst du mittlerweile sogar direkt bei CONAF im Busterminal in Puerto Natales kaufen (klappt auch mit Kreditkarte).
Wenn man den Park mit dem Bus erreicht, wird man durch verschiedene Stationen zur Registrierung, Zahlung und Video Belehrung geführt. Man erhält auch eine Karte mit allen wichtigen Informationen, so dass man sich im Voraus keine kaufen muss.
Die Belehrung erklärt die Sicherheitsbestimmungen im Park, da bereits mehrfach durch unsachgemäßen Umgang mit Feuer schwere Waldbrände ausgebrochen sind (Zuletzt 2012, als ein israelischer Wanderer Klopapier verbrannt und einen Teil des Parks abgefackelt hat). Aus diesem Grund sollte man möglichst auch nur einen Gaskocher mitnehmen. Offenes Feuer ist verboten und wird mit drastischen Strafen geahndet. Also immer schön vorsichtig!
Campingplätze im Torres del Paine Nationalpark buchen
In den letzten Jahren ist die W- und O-Wanderung durch den Torres del Paine Nationalpark zu einer der gefragtesten Aktivitäten des südamerikanischen Kontinents geworden. Diese neu gewonnene Popularität (allein im letzten Jahr haben die Besucherzahlen eine Viertelmillion erreicht) hat jedoch zu enormen Schwierigkeiten für potenzielle Besucher geführt, was das buchen von Zeltplätzen im Park angeht. Je früher du dich an die Planung setzt, umso größer die Chancen, noch einen Platz zu ergattern. Die Besucher beginnen immer früher im Jahr zu reservieren, so dass die Verfügbarkeit für diejenigen, die später im Jahr buchen möchten, geringer ist.
Als jemand, der sowohl den W- als auch den O-Ring gewandert ist, habe ich den Prozess der Reservierung von Torres del Paine Campingplätzen durchlaufen und zeige dir, wie und wo du am besten buchst. Die Campingplätze im Park werden von 3 verschiedenen Anbietern verwaltet:
Die Campingplätze von CONAF
Es gibt vier kostenlose Campingplätze im Park, die von der chilenischen Parkbehörde CONAF verwaltet werden: Las Carretas, Italiano, Paso und Torres. Du musst deinen Platz für die Plätze Italiano und Torres im Voraus buchen und darfst dort nur auch nur eine Nacht verbringen. Je früher du die kostenlosen Campingplätze buchst, desto besser.
Die kostenlosen Camps kannst du auf der offiziellen Website vom Torres del Paine buchen.
Die Campingplätze von Fantastico Sur
Die Campingplätze Chileno, Serron, Cuernos und Frances gehören zu Fantastico Sur. Um ein Stellplatz oder Dorm in einem Refugio zu buchen, gehe auf die Webseite zu folgender Seite. Wenn du Schwierigkeiten hast, eine Reservierung vorzunehmen, kontaktiere sie per E-Mail unter info@fantasticosur.com. Die Mitarbeiter sprechen gut Englisch. Außerdem haben sie ein Büro in Puerto Natales: Esmeralda 661, Puerto Natales.
Hier die Übersicht der Preise für die Saison 2019 / 20:

Die Campingplätze von Vertice Patagonia
Die zweite Gruppe von Campingplätzen gehört zu Vertice Patagonia: Grey und Paine Grande (W-Trail), Dickson, Los Perros (nur O-Trail).
Um eine Reservierung bei Vertice Patagonia zu tätigen, musst du diesem Link zur Buchungsseite auf ihrer Webseite folgen. Sie haben ihr Buchungssystem gegenüber dem Vorjahr geändert. Zuerst musst du im ersten Buchungsfenster im Bereich Passenger/Pasajero “Another” oder “Otro” auswählen und USD auswählen. Danach wähle im zweiten Fenster “Circuito W” aus und welche Camps und Unterbringung du reservieren willst. Wenn du irgendwelche Probleme mit der Buchung deines Platzes in einem Refugium oder auf dem Campingplatz hast, kontaktiere Vertice Patagonia direkt über ventas@verticepatagonia.
Bezahlte Campingplätze sind besser ausgestattet als die kostenlosen der CONAF. Hier gibt es warme Duschen, saubere Toiletten und Verpflegung (die aber sehr teuer ist, also am besten selbst vorher eindecken).

Campingplätze im Torres del Paine Nationalpark ausgebucht? Was tun?
Was machst du, wenn bereits alle Campingplätze ausgebucht sind? Dann hast du immer noch die Möglichkeit, eine Tagestour oder sogar den W-Trail komplett organisiert im Torres del Paine Nationalpark zu machen. Viele Anbieter sichern sich Anfang der Saison schon bestimmte Kontingente, so dass sie oft noch Plätze frei haben. Mit Get your Guide* kannst du diese Touren bereits vorab einfach und bequem online reservieren.
Meine Torres del Paine Nationalpark & W-Trek Wander-Tipps
Du musst kein Hardcore Wanderer sein, um das W zu absolvieren. Eine gewisse Grundfitness sollte jedoch vorhanden sein. Folgende Dinge solltest du beim Trekking beachten:
- Wäge Entfernungen und Zeit ab, bevor du mit der Wanderung beginnst. Lege Dir ein Tageslimit fest und überschätze dich nicht.
- Laufe dein Tempo und teile deine Kondition gut ein. Lege Ruhepausen ein.
- Denke an genügend Wasser für den Weg (es empfiehlt sich ein Minimum von 2 l Wasser pro Tag und Person). Das Wasser des Parks ist sauber und problemlos trinkbar, Bäche am Wegesrand zum Nachfüllen der Flaschen sind zahlreich. Mineralwasser kannst du in den Refugios kaufen.
- Auf Wetterveränderungen achten. Patagonien ist bekannt für seine Wetterumschwünge, “vier Jahreszeiten an einem Tag“ sind keine Seltenheit.
- Geeignete bequeme Kleidung zum Wechseln mitnehmen.
- Gute Wanderschuhe mit rutschfester Profilsohle benutzen. Ich mag am liebsten die von Salewa*.
- Nimm auf jeden Fall einen warmen, guten, aber auch leichten Schlafsack* mit. Man kann zwar vor Ort welche ausleihen – die Qualität ist aber oftmals nicht ausreichend.
- Magnesium-Tabletten helfen gegen müde Muskeln.
- Iss nicht zu viel auf einmal, sondern verteile die Mahlzeiten auf vier bis sechs kleinere Einheiten. Dadurch muss der Körper weniger Energie auf die Verdauung verwenden und du bist leistungsfähiger.
Beste Reisezeit für den Torres del Paine Nationalpark & den W-Trek
Patagonien und der Nationalpark Torres del Paine sind das ganze Jahr über eine Reise wert. Natürlich ist der Winter eine ganz besondere Herausforderung, hat aber auch seinen Reiz, den Park in einer verschneiten Winterlandschaft zu erleben. Hier muss allerdings beachtet werden, das die Transportmöglichkeiten eingeschränkt und viele Refugios über den Winter geschlossen haben. Es bedarf einer guten Vorbereitung und guter Ausrüstung.
Ich würde dir den Frühling (Ende September bis Anfang Dezember) für den Besuch empfehlen. Das Klima ähnelt dem im Sommer und die Zahl von Parkbesuchern hält sich in noch in Grenzen. In dieser Zeit fangen die Wildblumen Patagoniens zu blühen an – einer der schönsten Zeitpunkte für den Besuch des Parks.
Die Hauptsaison im Sommer, also von Dezember bis Anfang März (im Februar sind in Südamerika Sommerferien) zieht zweifellos die meisten Besucher in den Nationalpark Torres del Paine. Es ist die wärmste Jahreszeit in Patagonien, allerdings ist der Park sehr überlaufen.
Im Herbst von Mitte März bis Juni beginnt die Landschaft im Torres del Paine, sich in herbstliches Rot und Gelb zu verwandeln. Im Herbst besuchen weniger Menschen den Park, alles geht ein wenig ruhiger zu. Ideal um die Ruhe und Einsamkeit Patagoniens zu genießen.


Der W-Trek im Torres del Paine Nationalpark
Als W-Trek bezeichnet man die 4 – 6 tägige Mehrtageswanderung, in der du nur den südlichen Teil des Massivs in Form eines W erwanderst. Auf dem Trail erreichst du die drei Hauptsehenswürdigkeiten im Park: den Grey Gletscher, das Valle Frances und das Torres Massiv. Man kann den Trek in beide Richtungen wandern.
Der W-Trek von Westen aus
Die meisten Menschen beginnen den W-Trek von Westen her. Das beinhaltet:
- Mit dem Bus von Puerto Natales um 7.30 Uhr zur Katamaran-Haltestelle um 10.45 Uhr.
- Mit dem Katamaran geht es auf die 25-minütige Fahrt über den Lago Pehoe. Dieser Service wird von Hielos Patagonicos betrieben, mit Abfahrten um 9 Uhr, 11 Uhr, 16.15 Uhr und 18 Uhr zwischen Dezember und März (und 11 Uhr und 18 Uhr zwischen September und November und April (18.000 CLP einfach, 28.000 CLP hin und zurück, nur bar). Tickets können nicht im Voraus reserviert werden; du kaufst sie direkt am Fährhafen.
- Start des W-Treks von Refugio und Camping Paine Grande aus.
Diese Route bedeutet, dass du am ersten Tag zu den Aussichtspunkten des Glacier Grey wanderst und am dritten oder vierten Tag zu den Türmen hinaufsteigst, bevor es zurück nach Puerto Natales geht.
Von Westen her sind die Campingplätze entlang der W-Trekking-Tour wie folgt geordnet:
- Refugio und Camping Paine Grande (bezahlter Campingplatz und Refugio von Vertice Patagonia)
- Refugio und Camping Grey (bezahlter Campingplatz und Refugio im Besitz von Vertice Patagonia)
- Camping Italiano (kostenloser Campingplatz im Besitz der CONAF)
- Camping Francés (bezahlter Campingplatz von Fantastico Sur)
- Refugio und Camping Los Cuernos (bezahlter Campingplatz und Refugio von Fantastico Sur)
- Refugio und Camping Torres Central/Norte (bezahlter Campingplatz und Refugio von Fantastico Sur)
- Refugio und Camping El Chileno (bezahlter Campingplatz und Refugio von Fantastico Sur)
- Camping Torres (kostenloser Campingplatz im Besitz der CONAF)
Der W-Trek von Osten aus
Ich habe den Trek von Ost nach West entgegen der üblichen Beschreibungen (die meisten laufen von West nach Ost) gemacht, da es mir von meinem Hostel empfohlen wurde. Der Vorteil: Du siehst den Höhepunkt – die Türme – am Anfang, falls etwas Unvorhergesehenes passiert (Wetter, Verletzungen, Proviant nicht ausreichend).
Für die folgende Strecke musst du 6 Tage einplanen, wobei Tag 1 und Tag 6 die An- bzw. Abfahrt zum/vom Park beinhaltet.

Tag 1: Puerto Natales – Camping Las Torres
Nehme den Bus am Nachmittag um 14:30 Uhr in Puerto Natales. Schon auf dem Weg von Puerto Natales in Richtung des Parks bekommst du eine Vorstellung von der Schönheit dieser einzigartigen Landschaft. Gegen 17 Uhr kommst du im Park an. Vom Parkeingang (wo die Anmeldung erfolgt) geht es mit dem Bus zum Refugio Las Torres Norte. Am Camping Torre Central kannst du dein Zelt aufschlagen und Dir einen ersten Eindruck vom Park verschaffen. Packe dein Daypack für den nächsten Morgen.
Kosten für ein Dorm im Refugio p/P: 103 €

Tag 2: Camping Las Torres – Mirador Torres – Camping Las Torres
Stehe früh (6:00 Uhr) auf und starte deine Wanderung. Dein schweres Gepäck lässt du auf dem Campingplatz. Es geht vorbei am Hotel über eine Brücke. Von dort geht es rechts hoch und du folgst dem Weg (ca. 1,5 Std.) am Refugio El Chileno vorbei. Nach einer weiteren Stunde erreichst du die Abzweigung zum Mirador.
Der Weg geht nun steil bergauf auf einem steinigen Weg vorbei an riesigen Granitblöcken. Etwa 45 Minuten benötigst du bis zur Lagune am Fuß des Cerro Paine Grande , von wo du eine spektakuläre Sicht auf die Türme hast – einen der schönsten Ausblicke in ganz Südamerika. Kaum vorstellbar, das Bergsteiger dort hochkommen. Nach einer ordentlichen Ladung Bergliebe mit hoffentlich gutem Wetter und vielen Fotos im Kasten kehre zurück zu deinem Zelt im Camping Las Torres.
Mein Tipp: Wenn du zum Sonnenaufgang an den Türmen des Torres Massivs sein möchtest, musst du um 4:00 Uhr aufstehen und natürlich Glück mit dem Wetter haben.


Tag 3: Camping Las Torres – Campamento Italiano
Heute steht eine lange, aber sehr schöne und nicht allzu schwere Wanderung auf dem Programm, zu der du früh aufbrechen solltest. Vom Camping Las Torres geht es entlang des türkisfarbenen Lago Nordenskjöld 11 km (ca. 5 Std.) bis ins Refugio Cuernos. Dort kannst du kurz Rast machen, bevor es nochmal 1,5 Stunden und 5,5 Km weiter ins Campamento Italiano, dem Ausgangspunkt für die Wanderung ins Valle Frances, geht. Auch hier packe abends dein Daypack für den folgenden Tag.
Tag 4: Campamento Italiano – Mirador Britanico – Campamento Italiano
Am Camping Italiano kannst du schweres Gepäck zurücklassen und ins Valle Frances aufbrechen. Der Weg zum höchsten Aussichtspunkt (Mirador Britanico) ist sehr steinig und dauert ca. 2,5 Std. im Aufstieg. Man hat einen fantastischen Blick auf den Paine Grande, dem grössten Berg im Nationalpark (3050m) mit seinen diversen Hängegletschern.
Der bekannteste ist der Glaciar Frances. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, wenn sich mächtige Eisplatten lösen und unter gewaltigem Donnern in die Tiefe stürzen. Mit ein wenig Glück begegnest du hier dem König der Lüfte, dem Kondor. Aber auch Pumas, patagonische Füchse und das seltene Huemul (Andenreh) sind hier beheimatet. Den Abend verbringst du wieder im Campamento Italiano.


Tag 5: Campamento Italiano – Campamento Grey
Early Bird Action ist angesagt. Heute steht nämlich die Königsetappe an – 18,6 Kilometer geht es in Richtung des Grey Gletschers. (ca. 6 Std.) Am Lago Sköttsberg vorbei geht es zum Refugio Paine Grande und von dort entlang des Lago Grey zum gleichnamigen Campamento Grey. Stelle hier dein Zelt auf. Wenn du gegen Nachmittag ankommst und nach diesem langen Weg noch Kraft besitzt, kannst du mit einem Tagesrucksack hoch zum Aussichtspunkt, wo du eine fantastische Sicht auf den Gletscher hast. (1,5 Std.)
Kosten für ein Dorm im Refugio mit eigenem Schlafsack: 28€ ($21.000 CLP)
Diese Unterkünfte musst du bei Vertice Patagonia buchen.

Mehr Zeit? Nicht verpassen: Wanderung zum Grey Gletscher
Solltest du mehr Zeit zur Verfügung haben: In einer leichten Tagestour kannst du zum Campamento Paso laufen (4 Std.). Auf dem Weg dorthin hast du die eindrucksvollste Sicht auf den Grey Gletscher und das Südpatagonische Eisfeld. Du überquerst zwei größere Schluchten mit Hängebrücken. Der Hin- und Rückweg ist gut an einem Tag machbar, so dass du abends wieder zum Campamento Grey zurückkehren kannst.

Tag 6: Campamento Grey – Refugio Paine Grande – Puerto Natales
Heute ist der letzte Tag. Alles einpacken und wieder 11 Km zurück zum Refugio Paine Grande (3,5 Std.), wo du um 12:30 den Katamaran (18.000 CLP = ca. 25 €) über den Lago Pehoe nimmst. Wenn du früher dort bist, kannst du noch einen kleinen Abstecher zum Wasserfall Salto Grande unternehmen. Von der Guarderia Pudeto geht es mit dem Bus wieder zurück nach Puerto Natales. Herzlichen Glückwunsch – du hast das W und damit knapp 80 Kilometer zu Fuß absolviert!
Der O-Trail im Torres del Paine Nationalpark
Beim ca. 8 – 10 tägigen O-Trek umrundest du das Torres Massiv komplett und läufst dabei auch die Strecke des W-Trail ab. Gerade in der Hauptsaison (Mitte Dezember- Ende Februar) kannst du hier den Massen von Wanderern besser aus dem Weg gehen, da die meisten nur Tagestouren im Süden oder den W-Trail wandern.
Das Besondere an dieser Tour ist der malerische Lago Dickson mit dem gleichnamigen Gletscher (Glaciar Dickson) mit dem Cerro Cubo im Hintergrund und die Überquerung des Gardner Pass, benannt nach dem britischen Bergsteiger John Gardner. Diese Orte erreichst du nur mit der Wanderung des O.
Mehr Infos zum “O-Trail” findest du bei Steve auf Backpacker.org.
Sicherheit
Ein mehrtägiges Trekking dieser Art (besonders das O) absolviert man am besten zu Zweit, da im Notfall einer Hilfe holen kann. Auch in der Nebensaison und bei schlechten Witterungsbedingungen sollte man diese Tour nicht alleine machen.
In den Sommermonaten ist der Park aber stark frequentiert und meist jemand in Rufweite. In den Refugios und zahlreichen Rangerstationen besteht die Möglichkeit, per Funk Hilfe zu erhalten. Mobiltelefone funktionieren im Park nicht. Im Gepäck solltest du immer ein Erste Hilfe Kit mit Binden, Pflastern, Schmerzmitteln und Salben dabei haben.
Mehr Links zum Torres del Paine Nationalpark
- Packliste für das Torres del Paine Trekking
- Die offizielle Seite des Torres del Paine Nationalpark
- Wanderkarte Torres del Paine*
- Die aktuellen Preise (2020 -21) für Refugios von Fantastico Sur
Ich hoffe, dieser Beitrag hilft Dir zur Planung deines Besuches im Torres del Paine Nationalpark. Ich freue mich auf dein Feedback.
12 Kommentare
Hallo Daniel,
wir waren Anfang März im Torres del Paine. Mittlerweile sind die Preise (p. P.) folgendermaßen gestiegen:
Parkeintritt (mehr als 3d) 35000 (kann mittlerweile an einem conaf Stand am Busbahnhof in p. Natales mit Karte gezahlt werden)
Katamaran 23000
Shuttle Bus vom Welcome Center zur Laguna 3000
Der Campamento Torres ist nach wie vor gesperrt.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Blog, das ist wirklich toll.
Viele Grüße
Sabine
Liebe Sabine, vielen Dank für die Tipps – wurde gleich berichtigt – es ändert sich wirklich immer so schnell 😉
Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel,
schöne web site mit vielen nützlichen Informationen. Ich habe den W-trail November 2017 absolviert. Da O war gesperrt wegen Schnee aber das hatte ich sowieso nicht vor. Eintritt min den Park kostet mittlerweile 21000 CLP, Katamaran 18000 CLP. Beides nur cash. Refugio Francais 130 US$ (nur Übernachtung), ansonsten habe ich in meinem eigenes Zelt übernachtet.
verticeparagonia anwortet nicht auf e-mail und nimmt auch kein Telefon ab. Das ging nicht nur mir so sondern allen die ich dort getroffen habe.
Für diejenigen die von/nach Puerto Nateles nach/von Punta Arenas per Bus fahren: man sollte das Ticket unbedingt ein paar Tage vorher kaufen. Einige Verbindungen sind sonst ausgebucht und in der Vorsaison (wie gesagt ich war im November dort) gibt es nicht viele davon. Die web site von Bus Sur nimmt anscheinend auch keine internationalen Kreditkarten.
Viele Grüsse,
Detlef.
Lieber Detlef,
Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Ich habe den Beitrag gerade bearbeitet und die neuen Preise eingepflegt, damit das wieder aktuell ist.
Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel,
danke für die Info.
Hast du auch Erfahrungen mit dem Besuch des Torres im Winter, um genauer zu sein: jetzt?
Ich bin zur Zeit in Puerto Madryn und mich reizt der Süden. Nur ist es teilweise schwer überhaupt Informationen zu bekommen.
Gruß Marion
Hallo Marion,
Eigene Erfahrungen leider nicht, aber ich kenne jemanden der dort wohnt. Der sagt, das der Torres im Winter richtig schön ist und es nicht so windig ist wie im restlichen Jahr. Nur man muss gut im Vorraus planen, auch wegen des Transports, der im Winter eingeschränkt ist. Das Hotel Las Torres und Hosteria Grey sind geöffnet und haben in dieser Zeit (relativ) günstige Preise. Das einzig geöffnete Refugio ist Lodge Paine Grande, allerdings nicht beheizt, also dicke Schlafsäcke mitnehmen! Schau mal hier http://www.verticepatagonia.com/
Viel Spass und Erfolg 🙂